04. 07. 2020 Endlich wieder eine der im Jahresprogramm 2020 geplanten Veranstaltungen durchführen konnte die Kreisgruppe Deggendorf des Landesbundes für Vogelschutz. Zusammen mit
dem Naturpark Bayerischer Wald und der Kreisgruppe Regen des LBV führte der Weg nach Weißenstein zur und rund um die gleichnamige Burg.
Der Referent Martin Graf, Ranger vom Naturpark begrüßte die Teilnehmer der ausgebuchten Veranstaltung und führte kurzweilig und sehr informativ durch Erd- und Kulturgeschichte des Weißen Pfahl,
Naturdenkmal und Zentrum des umliegenden Naturschutzgebietes.
Ob sich die "Mitarbeiter der Landschaftspflege" wohl blicken lassen, Rosi Wagenstaler von der KG Regen des LBV verbreitete am Treffpunkt mit einem Augenzwinkern etwas Spannung in der Gruppe.
Schnell lüftete sich das Geheimnis dann nach wenigen Metern. Die "Mitarbeiter" - es sind dort weidende Schafe und Ziegen - waren fleißig bei der Arbeit und zeigten auch eindrucksvoll, warum
gerade sie dafür beauftragt werden. Im steil ansteigenden Fels klettern die Ziegen sicher hoch und halten die aufkommende Vegetation in Schach. Dass sie insbesondere auch verholzende
Pflanzen fressen ist bei dieser Art der Entbuschung besonders vorteilhaft.
Auf dem weiteren Weg wurde die besondere Geologie der freistehenden Quarzader deutlich, entstanden durch Verwitterung des umgebenden Gesteins und Verbleib des erheblich härteren weißen. Imme
wieder wurden auch allgemeine Fragen der teilnehmenden Urlaubsgäste z.B. zum Verhalten im Naturschutzgebiet beantwortet.
Die lebhafte Geschichte der etwa 900 Jahre alten Burg in den Wirrungen und Kriegen der Geschichte beleuchtete Herr Graf ebenso, wie schließlich das Leben und Wirken des Dichters und
Schriftstellers Siegfried von Vegesack der in der Nähe seines "fressenden" Hauses begraben liegt. Die Besonderheit des Naturdenkmals in Hinblick auf die Pflanzenwelt wurde hier noch besonders
deutlich. Pionierarten, wie etwa Birken zeigen sich hier neben den trockene Standorte leibende Kiefern.
"Hier wo ich einst gehütet meine Ziegen..." lautet die Überschrift auf einer Schautafel in der Nähe der Grabstätte von Vegesack und so schloss sich der Kreis auch inhaltlich zum Abschluss
der Veranstaltung.
Martin Sigl von der Kreisgruppe Deggendorf des LBV dankte schließlich dem Referenten und den Teilnehmern und beim Rückweg ergaben sich noch die ein oder andere Diskussion und verschiedene Fragen
wurden beantwortet.