Naturschutz fängt vor der eigenen Tür an – Rundgang durch die Naturoase Reindobl

Mit dem Naturpark-Ranger in Reindobl unterwegs

Bericht und Bilder ohne Autorenangabe:  Norbert Ephan

Wie schon im Juni war auch die September-Veranstaltung, die vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. gemeinsam mit der LBV-Kreisgruppe Deggendorf organisiert wurde, sehr gut besucht. Dieses Mal führte Naturpark-Ranger Martin Graf durch die Veranstaltung. Der erste Vorsitzende der LBV Kreisgruppe Deggendorf Martin Sigl begrüßte die Teilnehmer im Namen des LBV. Danach übernahm Dr. Norbert Ephan als Vorstand der Stiftung Naturoase Reindobl einer Treuhandstiftung der NABU Stiftung Nationales Naturerbe die Begrüßung der Teilnehmer und erläuterte die Vergangenheit und die Pläne für die Zukunft des Gebietes. Ein Experiment mit einem Weißmoos zeigte dessen Fähigkeit Regenwasser zu speichern. Damit kann Hochwasser zwar nur begrenzt gedämpft werden, aber die Möglichkeit das Wasser eines Gewitterschauers in Trockenperioden im Wald zu halten und anderen Pflanzen zur Verfügung zu stellen ist in Zeiten des Klimawandels sehr wertvoll. Danach ging es ausgestattet mit Lupe zur Naturbeobachtung. Es wurde die Bedeutung der Weiden für die Natur erläutert und die Teilnehmer konnten beobachten, wie die Große Weidenrindenlaus nach dem letzten Massenauftreten im Jahr 2013 in diesem Jahr wieder dabei ist viele große Kolonien zu bilden. Nach Erklärungen zum Leben von Ameisenbläulingen, Zitronenfaltern und anderen Schmetterlingen wurde die Bedeutung von Hochstaudenfluren vorgestellt. Ein Teilnehmer hat als begeisterter Naturfotograf die Gelegenheit genutzt, um seine Sammlung zu erweitern. Er entdeckte dabei auch die Gerandete Jagdspinne, die in der Roten Liste als gefährdete Art (RL3) geführt wird. Am Beispiel des Verwandten Goldhaarmooses wurde dargestellt, wie insbesondere die Epiphyten unter den Moosen als Indikatoren für die Luftverschmutzung fungieren. Im Wald war dann Martin Graf in seinem Element und erklärte dieses komplexe Ökosystem sowie die Zusammenhänge mit der Geologie der Schwanenkirchner Tertiärbucht. Nach einem weiteren Exkurs in die Welt der Moose ging es zur zweischürigen Mähwiese, die zu einer Magerwiese umgestaltet werden soll. Angesichts von Ebereschen, mit reichlichem Fruchtbehang, teilten einige Teilnehmer ihre Beobachtung mit, dass auch bei ihnen im Gegensatz zu früheren Jahren diese Früchte nicht von den Amseln geerntet wurden. Nach einer letzten Station, an der Martin Graf nochmals die Bedeutung der Pflanzen für die Insektenwelt erläuterte, wurde die Veranstaltung beendet. Es war ein äußerst interessanter Erfahrungsaustausch, bei dem auch die Vertreter der Veranstalter viel gelernt haben.