September 2020; Grundstücksbegehung durch den neuen Vorstand

Bericht: Carmen Prinz

„Im Sauwald is sauschee!“

So hat die neue Vorstandschaft des LBV den Tag ihrer Grundstücksbegehung im Landkreis Deggendorf einstimmig zusammengefasst.

Der erster Vorsitzende der KG Deggendorf Martin Sigl, sowie sein Vorgänger Günter Schreib, haben zusammen mit der gesamten neuen Vorstandschaft in zwei Fahrgemeinschaften die Grundstücke der Kreisgruppe bei bestem Wetter besichtigt und ihre Besonderheiten kennengelernt. Alle diese Grundstücke sind in ihrer Eigenart einmalig und müssen teilweise regelmäßig und aufwändig gepflegt werden. Begleitet wurde die Gruppe von der Ehrenamtsbeauftragten des LBV Laura Kast, die umweltfreundlich mit dem Zug angereist war. 

Die Tour verlief vormittags vom Auwald-Grundstück in der Gundelau zu den Niedermoorflächen bei Gilsenöd. Nach einer Stärkung in der Schlosswirtschaft Moos wurden am Nachmittag der kleine Molchteich bei Plattling und abschließend der Sauwald im Graflinger Tal besichtigt.  

In der Gundelau haben bereits Anfang September die beiden Vorstandsmitglieder Barbara und Carmen in Absprache mit Günter Schreib – dem vorherigen KG-Vorsitzenden – mit Säge und Frauenpower für die Mäharbeiten vorgearbeitet. Nach der dann kürzlichen stattgefundenen Wiesenmahd kann dieser Auenteil erstmal in die Winterruhe gehen. Wir freuen uns auf die Blütenpracht ab dem Frühjahr!  

Das Grundstück in Gilsenöd war als typischer Niedermoorbereich nach den ergiebigen Regenfällen gut gewässert – ein Übriges tut auch der benachbarte Biber dazu. Hier wollen wir gerne mit dem Landschaftspflegeverband und den Naturschutzbehörden in der Pflegeplanung und in der aktuellen Bestandserfassung von Flora und Fauna zusammenarbeiten. Das wird im Herbst/Winter über die Vorsitzenden in die Wege geleitet werden. 

Der kleine Teich in Plattling beherbergt - trotzdem er sehr zugewachsen ist - nach verschiedenen Berichten offensichtlich eine stabile Kammmolchpopulation. Aktuell wird dieser Lurch in Bayern auf der roten Liste mit stark gefährdet eingestuft, in Deutschland gilt die Vorwarnstufe. So haben wir uns spontan entschlossen noch im Oktober diesen Tümpel von Gebüsch und leider auch jeder Menge Bauschutt und Gartenabfällen zu befreien. Hier werden Barbara, Carmen, Norbert und Martin mindestens einen halben Tag aktiv sein. Im Frühjahr wird dann „geerntet“, denn wir sind schon ganz gespannt, wie viele Tiere wir hier finden werden. Voraussetzung ist natürlich, dass dieser Tümpel nicht – weil’s ja so praktisch ist – mit weiteren Abfällen zugeschüttet wird…

Das neun ha große Grundstück im Graflinger Tal, der sogenannte Sauwald, bildete den Abschluss der großen Grundstücks-Rundtour. Günter hat uns alle mit diesem Schmankerl an wilder urwüchsiger Natur zum Staunen gebracht. Außerdem präsentierte das Licht der milden spätnachmittäglichen Sonne den Sauwald in all seiner kleinen und großen Pracht auf vielfältige Weise - wie im Märchen. Ein perfekter Ort, um den Akku in Natur zu aufzufüllen oder moderner gesagt, für sanftes „Naturbaden“ – das geht auf dem durchführenden Weg gut ohne Störungen zu verursachen. Viele Menschen und Organisationen beneiden uns um dieses Grundstück erzählte uns Günter, denn hier ist die Natur sich selbst überlassen. Unzählige Arten dürfen hier ungestört leben. Die Bilder sprechen für sich: SAUSCHEE halt!