Mit Hilfe der Bauern
Beim Artenhilfsprogramm des Landesamtes für Umweltschutz, das der LBV koordiniert, greifen die Arbeit der Behörden, ehrenamtlicher Naturfreunde und die Kooperation der Landwirte auf einzigartige
und fruchtbare Art und Weise ineinander.
Weil die Wintergerste geerntet wird wenn die Jungen noch nicht ausgeflogen sind, müssen die Nester gesucht und die Landwirte informiert werden. Das erfordert viel Geduld. Für die LBV-Kreisgruppe
Deggendorf machten sich sechs Helfer im Gebiet rund um Stephansposching von Ende April bis Anfang Juli auf die Suche. Das erste Paar, das sie entdeckten, balzte über Grünroggen, der noch während
der Balzzeit für eine Biogasanlage geerntet wurde und somit als Brutplatz ausfiel. Wenig später fanden die Helfer das Paar in einem Gerstenfeld, doch bevor das Weibchen mit der Eiablage begonnen
hatte, verschwand das Männchen. Ein anderes Brutpaar fanden landwirtschaftliche Helfer in einem Saatzuchtfeld und markierten das Nest. Insgesamt wurden drei Nester entdeckt, jeweils an der
Landkreisgrenze von Straubing-Bogen, Deggendorf und Dingolfing-Landau. Der Kreisgruppenvorsitzende Günter Schreib stellte den Kontakt zwischen dem Landwirt und der Unteren Naturschutzbehörde am
Landratsamt Deggendorf her. In Absprache mit den Landwirten wurde ein Bereich von 50 auf 50 Meter um die Nester abgesteckt. Diese Schutzzone bleibt stehen, bis die Greifvögel flügge sind. In
diesem Jahr ist die Entschädigung für die Landwirte aus Naturschutzmitteln erstmals bayernweit einheitlich geregelt.
Von den drei bekannten Nestern kann man sicher sagen, daß sieben Jungvögel ausgeflogen sind - auch dank der Mitarbeit der Landwirte. Mitte August machen sich die Wiesenweihen auf den langen
Weg in ihr Winterquartier in Afrika.